FAQ

Wie läuft eine Mediation ab?

Eine Mediation ist ein strukturiertes Verfahren. Sie beginnt mit einer guten Vorbereitung. Durch ein Vorgespräch, ggf. auch durch mehrere Vorgespräche bei komplexen Konflikten mit vielen Beteiligten, arbeite ich das richtige Setting und den Rahmen für das Verfahren heraus. Alles wird in einem Angebot festgehalten und abgestimmt. Ist diese Auftragsklärung abgeschlossen, beginnt der aktive Mediationsprozess mit allen beteiligten Konfliktpartner:innen.

Gemeinsam werden der Konfliktgegenstand und die einzelnen Konfliktthemen erarbeitet. Mir ist es dabei wichtig zu erfahren, wie jede:r Einzelne:r auf den Konflikt schaut und ihn wahrnimmt. Im Anschluss daran werden die Konfliktfelder konkretisiert und herausgearbeitet, welche Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Konfliktpartner:innen im Zusammenhang mit den einzelnen Konfliktfeldern stehen.

Auf dieser gemeinsamen Informations- und Bedürfnisgrundlage werden dann Lösungswege erarbeitet, die von allen bewertet und gemeinsam konkretisiert werden. Ist ein Lösungsweg gefunden, der für alle passt und sich als tauglich darstellt, wird dieser in einer Vereinbarung festgehalten, in das Arbeitsumfeld integriert und ggf. nach einigen Wochen überprüft auf die Praxistauglichkeit und auf eventuell notwendige Nachbesserungen.

Alle Konfliktpartner:innen erfahren am Anfang, wie das Verfahren ablaufen wird. Als Mediatorin bin ich dafür verantwortlich, dass alle den Ablauf verstehen können. Fragen an das Verfahren werden ebenfalls am Anfang in Ruhe geklärt.

Mehr erfahren über die einzelnen Phasen der Mediation

Zuletzt aktualisiert am 2023-09-25 von Superadmin.

Was kostet eine Mediation?

Eine Mediation kostet i.d.R. deutlich weniger als ein langwieriger Gerichtsstreit oder ein Schlichtungsverfahren. Die genauen Kosten werden von mir vorab ermittelt. Sie richten sich u.a. nach Umfang, Dauer, Setting, Anzahl der Mediator:innen, Hinzuziehen von Experten, ggf. Beteiligung von Anwälten etc. und werden in einem konkreten Angebot festgehalten und mit dem Auftraggeber bzw. den Parteien vorher abgestimmt. Bedenkt man alle Einflussfaktoren korrekt, lässt sich eine Mediation für sich in Kosten recht gut darstellen.

Was mit diesen Angaben nicht bedacht und nicht in ein Verhältnis gesetzt wird, sind Kosten nicht bearbeiteter Konflikte. Diese sind, zumindest in Organisationen, doch erhebliche Summen und richten sich in Summe oft nach dem Streitwert. Hier spricht man von z.B. "direkten Konfliktkosten", "Opportunitätskosten", Kosten durch "Abstrahleffekte" und weiteren Arten mehr.

Mehr erfahren über Kosten der Mediation: Handbuch Mediation und Konfliktmanagement

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Wie lange dauert eine Mediation?

Die genaue Dauer einer Mediation hängt von den jeweiligen Konfliktumständen ab, wann sie beginnen kann, wie lange die Vorbereitungen brauchen. Ich kann sie also nicht allgemein voraussagen. In der Regel zeichnet sich die anzunehmende Dauer während der Vorbereitungsphase ab und wird im Angebot festgehalten.

Es gibt in der Literatur*, insbesondere für größere und komplexere Fälle, Vergleiche der Dauer von Gerichtsverfahren, Schiedsgerichtsverfahren und Mediationsverfahren. Danach dauern (inklusive Vorbereitungen und damit verbundener Personalbindung in Organisationen) im Schnitt

  • Mediationsverfahren ca. 3 Monate,
  • während ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen 24 und 60 Monaten und
  • ein Gerichtsverfahren (mit 2 Instanzen) > 24 Monate, mit 3 Instanzen zzgl. 1-2 Jahre länger dauern.

Mit diesen Zahlen muss man insofern vorsichtig umgehen, als dass sie nicht einfach auf alle Fälle übertragbar sind. An dieser Stelle geht es darum deutlich zu machen, dass es erhebliche zeitliche Unterschiede gibt. Viele, vorallem kleinere Konflikte, benötigen relativ wenig Vorbereitungszeit und können in zwei oder drei Mediationstreffen bereits erfolgreich beigelegt werden.

Als Mediatorin bin ich interessiert daran, dass ein Konflikt so schnell wie möglich und so gut wie möglich gelöst werden kann.

z.B.: Trenczek, Berning, Lenz, Will (Hrsg.), Handbuch Mediation und Konfliktmanagement, 20172

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Wer ist Auftraggeber:in einer Mediation?

Grundsätzlich beauftragen alle beteiligten Konfliktpartner:innen eine:n Mediator:in, denn alle müssen mit ihr bzw. ihm einverstanden sein.

Im Kontext der Arbeitswelt bzw. der Wirtschaftsmediation sind die Konfliktpartner:innen i.d.R. nicht direkt Auftraggeber:in. Diese sind der/die Vorgesetzte, die Personalabteilung oder eine andere befugte Person. Mit dieser Person werden die organisatorischen Details und im Wesentlichen die Vorbereitungen getroffen. Inwieweit die Person weitere Details zum Inhalt aus der Mediation erfährt, wird in einer Mediation besprochen und vereinbart, denn: Vertraulichkeit ist ein Grundprinzip in der Mediation. Dieses mit den Beteiligten abzustimmen und zu gewährleisten, ist Aufgabe der/s Mediator:in.

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Wo findet eine Mediation statt?

Eine Mediation ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Der konkrete Raum wird mit dem Auftraggeber bzw. der Auftraggeberin vorher besprochen. Hilfreich ist es, wenn der Ort

  • über Tageslicht verfügt,
  • über ausreichend Wandfläche oder Stellfläche zur Befestigung von Flipcharts & Co,
  • ausreichend Platz für alle Konfliktpartner:innen hat,
  • den vertraulichen Rahmen und ungestörtes Arbeiten bietet
  • und bei großen Gruppen über Nebenräume verfügt.

Je nach Konfliktfall kann es förderlich oder hinderlich sein, in bekannten/unbekannten Orten zu tagen. Deshalb ist es wichtig in der Vorbereitungsphase Abwägungen diesbezüglich zu treffen.

Für mich als Mediatorin ist es wertvoll, wenn ich den Raum etwas früher betreten und ihn für die anstehende Mediation vorbereiten kann. Mach Absprache ist es auch möglich, dass ich den Raum anmiete und mich um die notwendigen Details kümmere.

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Wie viele Mediator:innen werden benötigt?

Viele Mediationsprozesse werden von einem/r Mediator:in geführt. Bei komplexen Konflikten oder Konflikten mit vielen Beteiligten bietet sich eine Co-Mediation an, bei der zwei oder mehr Mediator:innen den Prozess gemeinsam führen. Eine Co-Mediation kann sowohl von den Konfliktpartner:innen als auch von mir initiiert bzw. angefordert werden. Grundsätzlich steht dabei immer die bestmögliche Ausgangslage im Vordergrund, die es den Konfliktpartner:innen ermöglicht, ihre einvernehmliche Lösung selbst zu entwickeln. Die Frage, ob eine Co-Mediation sinnvoll oder notwendig ist, wird in der Vorbereitung thematisiert.

Co-Mediationen sind z.B. sinnvoll, wenn

  • es sich um einen komplexen Konflikt mit mehreren Konfliktpartner:innen handelt,
  • es sich um einen hocheskalierten Konflikt handelt,
  • mehrere kulturelle Aspekte eine Rolle spielen können,
  • die Parteien das wünschen.

Als Mediator:in suche ich für den jeweiligen Konflikt eine Co-Mediationspartner:innen. Auch mit der Wahl von Co-Personen müssen sich die Konfliktpartner:innen einverstanden erklären. Sollten Vorbehalte vorliegen, werden diese besprochen.

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Was passiert, wenn es keine Lösung gibt?

Eine Mediation ist ein ergebnisoffener Prozess und deshalb ist es möglich, dass keine einvernehmliche Lösung gefunden wird. Grundsätzlich stehen den Konfliktparteien dann aber alle anderen Methoden offen, einen Konflikt beizulegen, z.B. Schieds-, Schlichtungs- oder ein Gerichtsverfahren. Im Kontext des Arbeitsumfeldes und der Wirtschaftsmediation kann der Konflikt z.B. auch hierarchisch entschieden werden.

Als Mediator:in wäge ich vorher ab, ob die Mediation das richtige Verfahren ist und bespreche dies, und auch die möglichen Alternativen, mit Auftraggeber:in/Konfliktpaterner:innen. Zu einer ernstgemeinten Ergebnisoffenheit gehört, hier keine Erfolgsgarantien auszusprechen. Den Prozess so zu steuern und kontinuierlich anzupassen, dass eine einvernehmliche Lösung möglich wird, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Mediator:innen.

Es wird öfters gefragt, ob es nicht sinnvoll ist, gleich von Anfang an auf ein Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren zu setzen, wenn die Möglichkeit besteht, dass es auch keine Lösung geben kann, denn von den Letztgenannten wird es immer ein Ergebnis geben. Dies ist ein wichtiger Gedanke, den sich jede:r Auftraggeber:in stellen sollte. An dieser Stelle kann ich nur folgenden Hinweis geben:

Selbst wenn es zu keinem Ergebnis kommen sollte, dann ist eine Mediation nicht zwangsläufig eine Verschwendung. Viele Aspekte können in die anderen Verfahren mitgenommen werden, z.B. die Vorbereitungen, die Ausarbeitungen der Fakten, rechtlichen Voraussetzungen etc. Da eine Mediation i.d.R. nach wenigen Tagen und ein Verfahren vor dem Gericht erst nach mehreren Wochen/Monaten beginnen kann, stehen sich die Vorgehensweisen auch nicht zwangsläufig im Wege. So kann ein einmal begonnenes Verfahren vor Gericht sogar für die Zeit einer Mediation ausgesetzt werden.

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Was sind die Vorteile einer Mediation?

Einfach ist diese Frage nicht zu beantworten, denn sie hängt davon ab, was einem bei der Lösung eines Konfliktes tatsächlich wichtig ist. Ein paar Aspekte, die gerade auch für die Arbeitswelt große Vorteile mit sich bringen können, lassen sich trotzdem darstellen:

  • Eine Mediation ist vergleichsweise zeitsparend.
  • Sie reduziert i.d.R. Konflikt- und Konfliktfolgekosten und
  • stabilisiert den Arbeitsfluss.
  • Sie spart Ressourcen und gibt die Verantwortung für einen Konflikt an die Konfliktparteien zurück,
  • weshalb Lösungen nachhaltiger sind.
  • Mediation ist verständnis- und beziehungsfördernd,
  • in gewissem Maße planbar.
  • Eine Mediation steigert die Konfliktfähigkeit der Beteiligten und
  • kann ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen sein.
  • Eine Mediation kann in der Regel nach wenigen Tagen beginnen.
  • Im Vergleich mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung ist sie kurz und
  • kostengünstig.
  • Die von den Konfliktpartner:innen selbst entwickelten Lösungen sind nachhaltige Lösungen, weil sie von ihnen als "gerecht" empfunden werden.
  • Eine Mediation ist ein vertrauliches Verfahren, ohne Öffentlichkeit und mit Pflicht zur Verschwiegenheit.

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